UNSERE IDENTITÄT - UNSERE WERTE

Eine Gründergestalt haben wir nicht. Wir sind entstanden, weil Frauen den Ruf Gottes gespürt und sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen haben. Damit identifizieren wir uns: als selbstbewusste Frauen ein in Gott verankertes Leben in Gemeinschaft zu führen.

Eine fest umrissene Aufgabe haben wir nicht. Unsere Aufgaben haben sich durch Anfragen von außen und innen immer wieder verändert. Damit identifizieren wir uns: immer neu eine Antwort auf die Gegebenheiten und Bedürfnisse der Zeit zu finden.

Als Leitlinien für ihr Leben entschieden sich unsere Vorfahrinnen für die franziskanische Drittordens-Regel. Damit identifizieren wir uns: Franziskanerinnen zu sein und die franziskanischen Werte zu leben.

Unser Logo

Als erstes fällt das Tau ins Auge: Es ist das Erkennungszeichen aller, die von Franziskus fasziniert sind. Franziskus gebrauchte dieses Zeichen gern als Segenssymbol. Wir Dillinger Franziskanerinnen gehen in den Spuren des Heiligen von Assisi unsere Wege.

Das Tau liegt quer, wirkt dynamisch, sprengt den Rahmen – so wie die franziskanische Idee. Wir werden nicht „fertig“ mit ihr.

Drei Felder umgeben das Tau, verschieden groß, verschieden geformt. So bringen auch die drei Provinzen Bamberg, Maria Medingen, Regens Wagner, die sich zum 01.01.2022 zu einer gemeinsamen Provinz zusammengeschlossen haben, ihre Prägung mit ins Ganze.

Die Farben unseres Logos sind dezent, in Grau, Braun, Schwarz gehalten. Aber es gibt eine rot-dynamische Spitze, die nach vorne weist. Das Feuer brennt.

UNSER KLOSTER IST DIE WELT

Natürlich sind wir unserem Ursprungsort Dillingen mit dem „Mutterhaus“ besonders verbunden. Aber, wie Franziskus sagte, ist unser Kloster die Welt.

Unsere Lebens- und Einsatzorte können wechseln. Ob altes „Kloster“-Gebäude oder Mietwohnung – unsere Häuser sind offen. Wir gehen normalen Berufen nach, arbeiten mit Mitarbeitenden zusammen. Wir begegnen den Menschen bei der Arbeit, beim Einkaufen, in der Gemeinde und in der Freizeit.

Wir sind verbunden mit unseren Schwestern in Spanien, den USA, Brasilien und Indien und können so teilhaben an kultureller Vielfalt.

Als einzelne und als Gemeinschaft engagieren wir uns für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Wir fragen nach Ursachen für die Gefährdung dieser Werte, machen uns sachkundig, was wir selbst zu ihrem Schutz beitragen können und unterstützen zusammen mit anderen Personen und Organisationen entsprechende politische Initiativen.

 

DAS EVANGELIUM LEBEN

Franziskus wollte nichts anderes als die Frohe Botschaft leben.

Und so beginnt unsere Regel: „Die Lebensform der Schwestern ist diese: Unseres Herrn Jesu Christi heiliges Evangelium zu beobachten.“

Die Heilige Schrift ist die Mitte unseres Lebens. Sie ist sozusagen unser Handbuch und Gebetbuch. Wir lesen und meditieren täglich einen Abschnitt und treffen uns auch als Gemeinschaft zum Austausch darüber.

Franziskus sagt uns: „Ich habe das Meine getan. Möge Christus euch lehren, was ihr tun sollt“ und: „Schwestern, lasst uns anfangen!“

ehelosigkeit - armut - gehorsam

Das klingt ja nun nicht gerade erstrebenswert. Die sog. „Evangelischen Räte“, zu denen wir uns verpflichten, brauchen eine Erläuterung.

„Keuschheit und Ehelosigkeit um des Reiches Gottes willen“, so heißt das erste Gelübde wörtlich. Wir wollen

  • Gott den ersten Platz in unserem Leben einräumen
  • unsere Beziehung zu ihm pflegen im Gebet
  • zeigen, dass er unser Leben erfüllt
  • unsere Kräfte frei werden lassen für die Sache des Herrn

Das Wort „Gehorsam“ im christlich-franziskanischen Sinn kann man vielleicht mit „Hörbereitschaft“ übersetzen. Das heißt konkret

  • hinhören auf Gott, der mich in meinem Gewissen, in der Hl. Schrift, in Begegnungen mit Menschen anspricht
  • hinhören auf die Bedürfnisse meiner Gemeinschaft: nicht einfach nur mein eigenes Ding machen, sondern Rücksicht nehmen auf das Ganze, auch mal etwas übernehmen, was nicht meine erste Wahl ist

„Armut“ ist zunächst eine Haltung: „arm sein vor Gott“, anerkennen, dass alles Gute von ihm kommt. Das hat Folgen:

  • teilen, was ich habe: z.B. Fähigkeiten und Zeit; was ich durch berufliche Arbeit verdiene, gehört der Gemeinschaft
  • Notleidenden zu helfen suchen
  • einfach leben, nicht auf Kosten anderer und der Schöpfung
  • Einsatz für Gerechtigkeit, strukturelle Ursachen für soziale Armut benennen; Elend muss bekämpft werden

Gilt das im Prinzip nicht für alle Christen? Wir versuchen es auf unsere Weise, andere in Ehe und Familie …

ÖKUMENE LEBEN

Wir sind Teil der katholischen Kirche und gestalten Kirche mit.

Eine ökumenische Haltung ist für uns dabei selbstverständlich. Die meisten unserer Einrichtungen standen von Anfang an Menschen aller Konfessionen und Religionen offen.

Immer wieder beteiligen sich Schwestern an ökumenischen Projekten und interreligiösen Initiativen.

Wie schon Franziskus sind uns die Menschen und das gemeinsame Suchen nach Gott wichtiger als konfessionelle Engführung. Wir laden ein zur ökumenischen Weggemeinschaft mit uns.