Am Abend nach getaner Arbeit creme ich mir die Hände ein. Ich möchte ihnen etwas Gutes tun.
Im Laufe des Tages haben sie so viel getan:
mich angezogen, das Brot geschmiert, die Tür geöffnet, mit Hilfe der Tastatur Worte geschrieben, begrüßt, das Lenkrad gehalten, die Seiten umgeblättert, die Tasche getragen…
Meine Hände waren offen und geschlossen. Habe ich auch mal die Faust geballt?
Wollte ich etwas festhalten? Wie die Jünger auf dem Berg mit Jesus. Mit seinen Händen wollte Petrus Hütten bauen, um diese besondere Begegnung festzuhalten. (Lk 9,28b-36)
Doch festhalten geht nicht. Der Tag und alles, was meine Hände getan haben, liegt hinter mir.
Morgen ist ein neuer Tag, den ich mit offenen Händen begrüße.
Während ich die Hände eincreme, betrachte ich sie und bitte: Gott, segne meine Hände! Und segne alle Menschen, denen ich meine Hand entgegenstrecke!
Sr. Isabel Westphalen