„Welt ging verloren …-“
Mich rührt diese Zeile im altbekannten Lied „O du fröhliche“ an. Es birgt auch heutige Erfahrungen – das Gefühl von Verunsicherung und Überforderung, von Verlorenheit angesichts der Krisen nah und fern. „Welt ging verloren…“ Dem setzt das Lied eine überraschende Gewissheit entgegen:
„Christ ist geboren.“
Die Geburt des Kindes, die wir an Weihnachten feiern, vermag die Verlorenheit zu durchbrechen. Menschen finden sich in der Begegnung mit ihm. Weihnachten kann zum Fund-Ort werden.
In diesem Sinne:
Gesegnete Weihnachten und ein gutes Jahr 2025!
Sr. Martina Schmidt
Gedanken von Andreas Knapp:
verlustanzeige
den einkaufszettel verloren
den wohnungsschlüssel
den personalausweis
den jugendfreund
die große liebe
das gedächtnis
das augenlicht
das gesicht
das leben
ich selbst
geh verloren
mit samt den sonnen
und den sternen
zeigt sich
am ende der himmel
als ein unermesslich großes fundbüro
Andreas Knapp: ganz knapp: Gedichte an der Schwelle zu Gott, Würzburg 2022 3